Es wirkt fast wie ein persönlicher Affront für mich, wenn jemand beschließt von hier weg zu ziehen - wo wir es doch so schön und gut hier haben. Es geht dabei nicht mit rechten Dingen zu, die unrechten sind:
Es ist nicht im Bereich des Denkbaren, dass das Leben woanders auch nicht anders als schön und gut ist. Die Übersiedlung ist daher eine Fehlentscheidung.
Der Schmerz und die Wut liebgewordene Menschen ziehen lassen zu müssen und die Unlust, die Trauer darüber zu ertragen.
Jetzt also ein Versuch, für die Vorüberziehenden Evelyn und Briant einen versöhnlichen Abschiedsbrief zu erfinden:
Liebe Evelyn,
Lieber Briant,
Ich
finde es ja schon ein wenig despektierlich, dass ihr mit uns nicht gemeinsam
alt werden wollt! Respektierlich
ist andererseits, dass ihr eure Lebensqualität beim Älterwerden ernst nehmt, euch ent-schieden habt, und
uns verlasst.
Jedenfalls ist es euch gelungen uns manifeste Denkmäler eurer jugendlichen Schaffenskraft zu hinterlassen (eure Kinder nehmt ihr aber bitte mit).
Wenn also jemand zufällig vorbei kommt und unseren schönen Pool bewundert und fragt „Ei, wessen Idee war denn dieser herrlich kühlende Pool? Und wer konnte sämtliche Tücken eures komplizierten und langwierigen Entscheidungsprozesses in so kurzer Zeit überwinden?“ Da werden wir dann antworten: „Die Evelyn war es“.
Und wenn dann noch einer kommt oder derselbe ein paar Schritte weitergeht und vor der prächtigen Werkstattjurte erstaunt stehen bleibt und fragt: „Ei der Taus, wer hat denn diesen funktionalen Prachtbau errichtet? Wer war denn über die Jahre so hartnäckig und so wagemutig einen schwierigen Workshopleiter einzuladen?“ Und dann werden wir antworten „Der Briant war es“.
Wann immer ihr Lust auf etwas Wildes habt, das in der Stadt verboten ist, z.B. Hupen, sich in der Wohnung anschreien, ein richtig großes Feuer anzünden usw., wisst ihr wo ihr uns findet.